Bitter: PSV schenkt 3:1-Pausenführung her und scheidet erneut in der 1. Pokalrunde aus

Letztes Jahr war es ein aufopferungsvoller Kampf, der in der Verlängerung nach 120 Spielminuten gegen den Kreisoberligisten SV Ducherow verloren wurde. Dieses Mal war das frühe Pokalaus für den Pelsiner SV mehr als unnötig und bitter. Gegen die neuformierte Mannschaft der SG Preussen gab man eine hochverdiente Pausenführung noch aus der Hand.

Nach durchwachsener Vorbereitung musste Chef-Trainer Andreas Gerth seine Mannschaft vor dem ersten Pflichtspiel der Saison 2023/2024 vor allem in der Defensive kräftig umbauen, der Mannschaftsteil, der wenigstens eine gewisse Konstanz in den Testspielen vorweisen konnte. Aus gesundheitlichen Gründen musste Kapitän Michel Geserick zunächst auf der Bank Platz nehmen bzw. stand Paul Gerth gar nicht zur Verfügung. So begann Dennis Reinke als zentraler Innenverteidiger einer Dreierkette, beflankt von dem vor kurzem, nach längerer Verletzungspause zurückgekehrte, Enrico Möller und Johannes Fischer. Die neuformierte Abwehrreihe konnte sich zunächst auch souverän behaupten. Da die Pelsiner von Beginn an offensiv auftraten und den Gegner bereits früh unter Druck setzten, konnte die SG Preussen gerade zu Beginn der Partie nur für wenig Entlastung sorgen. Eine Vielzahl an Torgelegenheiten sprangen für den PSV in der Anfangsphase heraus, doch die Effizienz ließ man vermissen. So vergaben Stefan Wolff und Marcel Christen die bis dahin größten Möglichkeiten. Passenderweise war es dann ein mehr oder weniger zufällige Aktion, die zur verdienten Führung führte: Nach einer Ecke war die SG Preussen nicht in der Lage, das Spielgerät zu klären, mit dem Rücken zum Tor stehend schlägt Nico Wolframm eine Bogenlampe, welche sich im langen Eck ins Tor zum 1:0 senkte (14.). Kurz danach fanden die Gäste langsam ins Spiel und übten Druck Richtung Pelsiner Strafraum aus. Die Gastgeber hatten nun allerdings Möglichkeiten über Umschaltsituationen die Führung auszubauen. Weiter fehlte allerdings die Effektivität und so gelang den Preussen fast aus dem Nichts der Ausgleich. Marzinski drehte sich geschickt um Pelsins Teske herum und zog sofort ab – keine Abwehrchance für Schlussmann Lüdemann (20.). Der PSV zeigte sich kurzzeitig geschockt, suchte dann aber wieder den Weg nach vorn. In der 24. Minute bot sich eine aussichtsreiche Freistoßsituation aus knapp 17 m Torentfernung, halblinke Position. Florian Wegner setzte diesen geschickt in die lange Torwartecke zur erneuten Führung. In der Folge waren die Pelsiner am Drücker, die Gäste hatten jedoch ebenfalls die ein oder andere Möglichkeit und gaben sich noch lange nicht geschlagen. Die besten Chancen hatte der PSV, konnte die verdiente Führung aber nicht ausbauen. Kurz vor der Pause entschied der Unparteiische Wilfried Kienel aus Gäste-Sicht unglücklich auf Handelfmeter. Der Ball prallte beim Abstützen eines Preussen-Akteurs an den Arm. Marcel Christen übernahm Verantwortung und verwandelte rechts oben zum 3:1 (39.). Mit dieser hochverdienten Führung ging es in die Halbzeit.

Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs hielten die Pelsiner das Zepter der Partie in der Hand. Florian Wegner muss nach tollem Angriff von der rechten Strafraumseite eigentlich das vierte Tor machen, rutscht beim Abschluss jedoch weg und der Ball rollt am langen Pfosten vorbei. Auch der kurz zuvor eingewechselte Mario Fromm wurde super auf der linken Strafraumseite freigespielt, sein Abschluss parierte allerdings der Gäste-Keeper. Ein Blick und Querpass in die Mitte wären hier die besseren Entscheidungen gewesen. Und quasi im direkten Gegenzug erzielt erneut Marzinski nach einem einfachen Konter das Anschlusstor zum 3:2. Äußerst bitter zu diesem Zeitpunkt: Kurz zuvor muss Reinke, als Garant der bis dato sicheren Defensive, verletzt raus. Es war der Wendepunkt der Partie. Von nun an waren die Preussen die bessere Mannschaft und drängten auf den Ausgleich. Erst mit Beginn der Schlussphase waren die Pelsiner wieder in der Lage sich vermehrt zu befreien, doch dies änderte nichts daran, dass die erstarkten Preussen die Partie weiterhin im Griff hatten. In der 83. Und 85. Minute war es dann ein Doppelschlag, der erst den Ausgleich durch erneut Marzinksi, nach haarsträubenden Ballverlust von Christen an der Außenlinie, und zu allem Überfluss auch noch die Führung der SG Preussen durch Winkler bescherte. Der PSV versuchte in den letzten Minuten nochmal alles, um den Ausgleich und damit die Verlängerung zu erzwingen, doch die mangelnde Effizienz vor dem gegnerischen Tor verhinderten dies. Auch der in der Nachspielzeit mit aufgerückte Keeper Marvin Lüdemann hatte gleich zweimal eine mögliche Gelegenheit, wurde allerdings geblockt. Ein letzter Schuss von Wolframm knallte an die Latte, der Abpraller kam für den eingewechselten Geserick so schnell, dass er ihn nur über das Tor beförderte.

Am Ende verliert der Pelsiner SV in der 1. Runde des Lübzer-Kreispokals absolut unnötig und schlägt sich quasi selbst. Der Sieg der SG Preussen aus diesem Grund allerdings nicht unverdient.

Tore: 1:0 Wolframm (14.), 1:1 Marzinski (20.), 2:1 Wegner (24.), 3:1 Christen (39./HE), 3:2 Marzinski (55.), 3:3 Marzinski (83.), 3:4 Winkler (85.)

So spielte der PSV: Lüdemann - Fischer, Reinke (54. Fromm), Möller - Dützmann, Teske - Wolff, Christen ©, Müller - Wegner (76. Geserick), Wolframm

Auf der Bank: Lenz, Klank, Engler